Als uns die ersten Fotos und Videos von der Überflutung in Umoja vom 10.12.2019 erreichten, mussten wir wirklich Schlimmes befürchten.
Am Montag, den 16.12.2019 konnten die Frauen nach Umoja zurückkehren und mit den Aufräum- und Reinigungsarbeiten beginnen. So langsam zeigt sich das ganze Ausmaß der Schäden. Die Bäche formten tiefe Rinnen am Dorfeingang und auch an vielen Stellen im Dorf selbst. Unsere Hilfe ist dringend erforderlich, damit alles wieder repariert und instand gesetzt werden kann. Alleine schaffen die Frauen das nicht!
Im Wohndorf (Village) leben die Umoja-Frauen mit Ihren Kindern in Manyattas. Diese Hütten werden von den Frauen selbst gebaut und die Dächer werden aus einer Mischung aus Lehm und Kuhdung aufgetragen.
Seit die Frauen keine eigenen Kühe mehr halten, müssen sie von den Farmen in der Umgebung Kuhdung kaufen, um ihre Hütten zu reparieren und instand zu halten. Wir haben darüber schon berichtet.
Das Wohndorf ist normalerweise in sicherer Entfernung zum Fluss und wird nicht durch den Fluss überflutet. Durch den Starkregen konnte der Boden das Wasser aber nicht mehr aufnehmen und so bildeten sich innerhalb des Wohndorfes Bäche, die auch direkt durch die Hütten flossen. Die aus Kuhdung gemachten Dächer weichten auf und auch diese moddrige Masse fiel in die Hütten. Das machte die Wohnhütten der Frauen und Kinder tagelang völlig unbewohnbar.
Auf dem nackten Lehmboden stand nun das Wasser-Kuhdung-Gemisch und die Hütten hatten nur noch locker hängende Dachstrukturen auf schwachen und lockeren Stöcken. Es wird viel Mühe und Arbeit kosten, die Hütten wieder zu reparieren und bewohnbar zu machen. Es fehlen ihnen aber die finanziellen Mittel, um die notwendigen Materialien wie Kuhdung und Plastikplanen zu kaufen. Mit den Plastikplanen sollen die Hütten künftig besser bei Starkregen wasserdicht geschützt werden, so dass die Kuhdungschicht darunter nicht mehr aufweicht.
Außerdem sind die Schäden am Hausrat noch unübersehbar und der Verlust wichtiger Dokumente wie z.B. Geburtsurkunden kommt hinzu. Diese Verluste können vermutlich erst in den kommenden Tagen genau beziffert werden.
Die Schlafstätten in den Wohnhütten bestehen meist aus einer Lage Einstreu, auf denen Häute und Felle liegen, worauf die Frauen und Kinder schlafen. Durch die Überflutungen waren die Schlafstätten völlig unbrauchbar geworden. Auch war das Wetter immer noch bewölkt mit wenig Sonnschein, so dass es Tage dauerte, die Häute und Felle zu reinigen, in Form zu bringen und zu trocknen.
Im Wohndorf befindet sich auch eine kleine Museumsanlage aus gemauertem Gebäude. Dort suchten alle Frauen und Kinder für die ersten kritischen Tage Unterschlupf, was natürlich sehr beengt war und zu ungesunden Verhältnissen führte.
Einige Hütten sind derzeit noch immer völlig unbewohnbar, aber die Frauen und Kinder rücken zusammen und leben nun provisorisch in den einigermaßen bewohnbaren Hütten. Allerdings müssen alle Hütten mehr oder weniger repariert und der beschädigte Hausrat ersetzt werden.
Wir konnten Dank der ersten Spenden schon 2.700,00 € Hilfsgelder nach Umoja überweisen und haben angekündigt, dass wir auch weiter um Spenden bitten, was wir hiermit tun, damit alle Frauen und Kinder wieder wie gewohnt in ihren Hütten leben können.
Dazu erreichten uns noch die folgenden Worte aus Umoja:
„Wir sind mit unserem Verstand und unseren Herzen dankbar für die Unterstützung unserer Wohltäter bei der Wiederherstellung der Situation in Umoja und wir möchten Ihnen unsere höchste Wertschätzung übermitteln! Möge Gott Sie mit mehr segnen, als Sie geben.“
Frohe Festtage und beste Grüße
Rebecca und Tom Lolosoli im Namen der Frauen und Kinder aus Umoja
Bericht mit weiteren Fotos als .pdf-Datei herunterladen: 20191222 Lagebericht
Schreibe einen Kommentar