Es ist wieder Frieden eingekehrt und die Leute gehen so langsam in ihre Dörfer zurück. Ich habe beim Gouverneur um weitere Lebensmittelhilfe gebeten und auch erhalten und dann in allen Zonen verteilt. Ich habe Rebecca ebenfalls Lebensmittelrationen gegeben zur Verteilung in ihrer Zone Lorubae B, unter die auch Umoja fällt.
Alle Frauen, auch die Umoja-Frauen, haben jetzt erst einmal für die nächsten Wochen genug zu essen. Rebecca hatte sofort nach ihrer Rückkehr aus Deutschland Spendengeld an die Frauen verteilt für den Kauf von Lebensmitteln, da zu der Zeit noch keine staatliche Hilfe erfolgte.
Nun wurden auch schon 5 neue Ziegen gekauft, aber die Frauen haben diese Ziegen in einen Stall in Laresoro gebracht, wo viele Leute zur Zeit aus Sicherheitsgründen ihr Vieh untergebracht haben.
Die Frauen haben noch kein Vertrauen, dass der Frieden auch wirklich dauerhaft hält. Diese Unsicherheit ist auch noch überall zu spüren.
Führungspersönlichkeiten und Friedensgruppierungen tun ihr bestes um sicherzustellen, dass laufend Friedensverhandlungen stattfinden, bei denen die Krieger beider Stämme, der Turkana und Samburu, mit einbezogen sind.
Der Tourismus hat sich noch nicht erholt und es wird sicher noch Monate dauern. Sogar die einheimischen Nachbarn aus Städten in der Nähe, wie Isiolo und Meru, sind immer noch zu ängstlich den Bereich Archer’s Post zu besuchen. Normalerweise nutzen viele die Wochenenden für einen Trip in den Samburu-Nationalpark, weil es hier einige gute Restaurants gibt, die Delikatessen anbieten.
Die Geschäfte gehen nicht gut, aber es gibt leichte Anzeichen einer Belebung. Alles hängt aber mit dem derzeit noch geringen Vertrauen in einen stabilen Frieden zusammen.
Die Frauen aus Umoja haben deswegen auch nur extrem geringe Einkünfte aus dem Schmuckverkauf. Vermutlich wird diese finanzielle Durststrecke auch bis Mai anhalten. Trotzdem hoffen die Frauen, dass sich vielleicht doch schon zu Weihnachten die einheimischen Besucher wieder trauen zu kommen und wenigstens ein bisschen Geld in die Kasse fließt.
Erklärung zu den Bildern:
Der Verkaufsstand für den Schmuck ist leer und wird als Verteilungspunkt für die Lebensmittel genutzt. Die Frauen kommen dorthin, um sich ihre Rationen zu holen.
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