Nachstehend geben wir Ihnen einen Überblick über die Auswirkungen der gestiegenen Lebenshaltungskosten auf die Schulmahlzeiten und die allgemeine Situation im Frauendorf.

Die hohen Lebenshaltungskosten in Kenia stiegen nach der Covid-19-Pandemie im Jahr 2020 weiter an. Verschärft wird dies durch die drei Jahre in Folge andauernde Dürre und den Krieg zwischen der Ukraine und Russland. Im Zusammenspiel von Pandemie, Dürre und Krieg geriet die Wirtschaft in eine Abwärtsspirale.
Die Inflation erreichte im Juni 2022 7,9 Prozent, was hauptsächlich auf den Anstieg der Rohstoffpreise, der Lebensmittel und der alkoholfreien Getränke zurückzuführen ist.

Die Kosten für Schulmahlzeiten stiegen übermäßig an. Für fast sämtliche Artikel sind die Kosten zwischen 12 % und 120 % gestiegen. Am stärksten betroffen sind Speiseöl, Mais und Maismehl, für die sich die Preise nahezu verdoppelten. Aus diesem Grund mussten Sparmaßnahmen ergriffen werden.
Die Schulleitung hat im Juni nach Rücksprache mit den Oberlehrern und dem Elternbeirat die Schulmahlzeiten angepasst. Sie setzten u.a. den Vormittagstee und das Mittagessen am Wochenende (Sonderunterricht) aus. Einmal wöchentlich ersetzen sie Tee mit Butterbrot durch Sojabrei, Tee wird nur noch einmal pro Woche serviert. Es erfolgt keine Erbsenbestellung mehr, da es sich um das teuerste Gemüse handelt und sich bereits geringe Preissteigerungen deutlich auf das Gesamtbudget für die Lebensmittelbestellungen auswirken. Da Reis günstiger ist als Mais, wird einmal wöchentlich Reis statt dem traditionellen Maismehl (Ugali) – Menü zubereitet. Mais und Bohnen sind knapp und teuer.

Mit der Änderung des Speiseplans sollen die Kosten auf ein bezahlbares Niveau gesenkt werden. Die Portionen sind weiterhin so zugeschnitten, dass die Kinder ausreichend versorgt sind und nicht hungern müssen. Weitere Kürzungen bei den Schulmahlzeiten sind aber keine realistische Option. Die Schulleitung konnte sicherstellen, dass das Lebensmittellager nun ausreichend mit dem Notwendigen gefüllt ist.

Einen ausführlichen Bericht mit einer Tabelle über die gestiegenen Lebensmittelpreise finden Sie hier: 2022-07 UMA Lebenshaltung + Auswirkung auf Schulmahlzeiten.

Das Frauendorf Umoja ist von den vielen Krisen, die derzeit die Welt in Schach halten, in mehrfacher Hinsicht betroffen. Der Krieg in der Ukraine verschärft die Ernährungssituation und treibt die Preise für Grundnahrungsmittel und Sprit in die Höhe. Gleichzeitig bedrohen lange Dürrezeiten das Überleben von Vieh- und Ackerbauern. Zudem haben nicht zuletzt die Reiserestriktionen der letzten Jahre den Tourismus, der eine sichere Einnahmequelle für das Dorf war, so gut wie zum Erliegen gebracht.

Es ist maßgeblich der großzügigen und anhaltenden Unterstützung der deutschen Geberorganisationen – und insbesondere dem Freundeskreis Umoja – Friends of Umoja e. V. (FKU) – zu verdanken, dass die Frauen in Umoja diese Herausforderungen weitgehend meistern konnten. Dank der Spenden konnte die Essensversorgung im Dorf in den letzten Jahren gesichert werden, was insbesondere auch für den Erhalt des Schulbetriebs wichtig ist.

Einen ausführlichen Bericht zur Lage in Umoja finden Sie hier: 2022-09 Allgemeiner Lagebericht Herbst 2022.


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