Seit Oktober 2019 gab es in Ostafrika aufgrund der ungewöhnlichen Erwärmung des Indischen Ozeans starke Regenfälle. Das Phänomen, genannt Indischer Ozean Dipol, tritt etwa alle 10 Jahre auf und löst in Ostafrika zerstörerische Regenfälle und Überschwemmungen aus. Mehr als eine Million Menschen wurden in Kenia, Somalia, Süd-Sudan, Äthiopien und Tansania vertrieben. Es war sehr ungewöhnlich, dass die Wettervorhersagen für normalerweise sehr trockene Gebiete in Kenia die höchsten Niederschlagsmengen prognostizierten.
Links sehen Sie das Wettermuster von Satellitenbildern. Umoja im Samburu County liegt in einer der roten Zonen, die für die höchsten Niederschläge im Herzen Kenias angezeigt wird.
Einerseits wird die Regenzeit mit ausgiebigen Regenmengen von den Hirtenvölkern in den trockenen Landesregionen sehnlich erwartet, weil dann genügend Weideland für ihre Viehherden zur Verfügung steht. Andererseits kann zu viel Regen in kurzer Zeit auch ein Fluch sein und zu Überschwemmungen führen, die Verwüstungen mit sich bringen.
Diese Verwüstungen führten dazu, dass in Kenia Menschen ihr Leben verloren, ausgelöst durch Erdrutsche in hügeligen Gebieten, Sturzfluten, die ganze Dörfer wegspülten, zerstörte und unpassierbar gewordene Straßen. Menschen verbrachten schlaflose Nächte und mussten tagelang bei beißender Kälte im Freien ausharren. Eine echte Katastrophe für die Betroffenen.
Die aus dem Hinterland nach Archer’s Post führenden Schotterstraßen verwandelten sich in unpassierbare Schlammpisten und schnitten den Ort ab.
Die dort verlaufende Hauptwasserleitung der Gemeinde wurde ebenfalls weggespült, so dass die Anwohner nun verunreinigtes Wasser aus dem Fluss holen und trinken müssen.
Glück im Unglück für Umoja:
Die Brunnenanlage im Frauendorf ist intakt und liefert sauberes Trinkwasser.
Die lange Regenzeit findet normalerweise jährlich im April/Mai statt, aber ungewöhnlicherweise gab es in diesem Jahr in vielen Teilen des Landes nur 2 Wochen Regen, der zudem so spät außerhalb der normalen Regenzeit in den ersten beiden Juniwochen kam und schnell wieder verebbte!
Die Regenzeit am Ende des Jahres findet normalerweise immer im November statt mit sehr leichten Schauern, die sich in ein oder zwei Wochen im Dezember verstreuen. Sie gilt somit als kurze Regenzeit.
Aber in diesem Jahr begann es Anfang Oktober zu regnen und andauernd bis in den Dezember hinein, was letztlich durch die extreme Wetterlage zu der Flut vom 10. Dezember führte.
Überschwemmungen des Uaso Rivers gab es während der gesamten Saison, aber die verheerendste war am 10. Dezember 2019, durch Rekord-Regenfälle an 4 aufeinanderfolgenden Tagen. Die Überschwemmungen dauerten 11 Stunden bei vollem Wasserstand, als alle aus den Uferregionen in Sicherheit flüchteten.
Glücklicherweise konnten die Frauen und Kinder inzwischen nach Umoja zurückkehren.
Kenias Meteorologische Abteilung warnt aber, dass bis Januar 2020 weiter schwere Regenstürme mit Überschwemmungen über das Land fegen werden.
Den vollständigen Bericht mit weiteren Fotos können Sie HIER ansehen.
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