So geht es Silayo

Wir hatten im Newsletter 2021-3 über Silayo berichtet. Damals war sie 14 Jahre alt und gerade in Umoja angekommen. Silayo hatte nie eine Schule besucht und war zu Hause geblieben, um die Geschwister zu hüten, bei der Hausarbeit zu helfen und für die neue Generation von Kriegern, die Lkisieku, zu singen. Sie stammt aus einer armen und analphabetischen Familie, die den Wert von Bildung noch nicht erkannt hat. Trotz ihres Mangels an formaler Bildung ist sie mit Weisheit gesegnet und trifft die richtigen Entscheidungen für ihr Leben.

Silayo hörte zum ersten Mal von der UUWG, nachdem diese am 7. Juni 2021 in Nkutuk Ong’iron einen FGM-Workshop durchgeführt hatte. Sie war selbst nicht anwesend, aber die Sensibilisierungskampagne, die für Frauen und Mädchen ermutigend war, sprach sich in der Gegend herum. Silayo erfuhr, dass die UUWG in ihrem Frauendorf mittellosen Frauen, die häuslicher Gewalt ausgesetzt sind und vor den Grausamkeiten fliehen, Zuflucht bietet. Ebenso wurde ihr erzählt, dass die Frauengruppe eine Schule betreibt und gefährdeten Mädchen aus bescheidenen Verhältnissen ein Stipendium anbietet.

Als sie mit einem Mann verheiratet werden sollte, der älter war als ihr Vater, stürmte sie aus ihrem Dorf und gab vor, die Ziegen hüten zu wollen. In sicherer Entfernung machte sie sich auf den gefahrvollen Weg in Richtung Archer’s Post. Gegen 14 Uhr am nächsten Tag erreichte sie die Umoja Muehlbauer Academy.

Rebecca Lolosoli nahm sich ihrer an und beschloss in Absprache mit den anderen Umoja-Frauen, sie bei sich aufzunehmen. Außerdem versprach sie ihr, dass sie in die Schule aufgenommen würde.

Am 19. Oktober 2021 besuchte Rebecca mit dem Mädchen das Büro des Distrikt Chefs, um die Angelegenheit zu melden und die Regierung um Schutz zu bitten, für den Fall, dass Silayos Familie sie gewaltsam aus Umoja entführen wollte. Er ordnete an, dass das Mädchen bei Rebecca im Frauendorf bleibt und zur Schule gehen soll. Damit hatte die Familie keine Macht mehr über das Schicksal von Silayo.

Die Integration in die Schule war anfangs schwierig. Da Silayo erstmals in einer Schule war, wurde sie trotz des großen Altersunterschieds in eine der niedrigeren Klassen aufgenommen und musste sich erst an die Sprache Suaheli und den Schulalltag gewöhnen. Seit Beginn wird sie im Rahmen des P+7 Projektes gefördert und gehört inzwischen dem Einschulungsjahrgang 2019 an. Seit Januar 2024 besucht sie die 6. Klasse.
Das aktuelle Foto zeigt sie im Mai 2024 im Kreis ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler. Ihre Schulleistungen sind nun konstant und liegen im Mittelfeld der Klasse.

Die Geschichte dieses außergewöhnlichen und mutigen Mädchens macht noch einmal deutlich, wie sinnvoll unsere Unterstützung ist, das Frauendorf auch weiterhin als Zufluchtsort für Frauen und Mädchen in Not zu erhalten.

Dieses Beispiel zeigt auch, welche positiven Veränderungen Sie durch ihre wertvollen Spenden und Patenschaften bewirken.


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