Mädchen vor Genitalverstümmelung schützen – Paten für P+7 2020 gesucht

Seit 2017 finanzieren wir über Patenschaften den Schulbesuch für Kinder, deren Eltern auf Genitalverstümmelung und Zwangsverheiratung verzichten. Durch unser richtungsweisendes P+7-Patenprojekt stehen in Umoja schon 59 Mädchen der Einschulungsjahrgänge 2017-2019 unter dem besonderen Schutz, den dieses Patenprojekt bietet. Die Klassen haben eine Stärke von etwa 40 Kindern, wobei auf eine geschlechtergerechte Aufteilung von etwa 50 % Jungen und 50 % Mädchen geachtet wird.

Für den Einschulungsjahrgang 2020 möchten wir wieder mindestens 20 Patenschaften vermitteln. Mit 180,00 Euro pro Jahr übernehmen Patinnen und Paten für 8 oder 9 Jahre die Zahlung des Schulgeldes für ein Kind aus einer mittellosen Familie, das sonst nie eine Chance auf gute Primärbildung erhalten hätte. Dabei sollen
vorrangig 20 Mädchen berücksichtigt werden, aber auch Jungen werden als Multiplikatoren einbezogen, wenn sich mehr als 20 Paten für einen Jahrgang finden. Dieses Projekt wird von der gesamten Klassengemeinschaft getragen!

Im Gegenzug verpflichten sich die Eltern der Mädchen, die in diese Klasse aufgenommen werden, vertraglich gegenüber der Schule, auf Früh- und Zwangsverheiratung sowie die grausame Genitalverstümmelung zu verzichten. Diese Verknüpfung von Chance auf Bildung mit dem gleichzeitigen Schutz der Mädchen vor Genitalverstümmelung ist eine richtungsweisende Weiterentwicklung der uns bislang bekannten Patenschafts-Modelle.

Wir haben 2017 damit absolutes Neuland betreten und waren nicht sicher, ob Eltern aus den Nachbardörfern von Umoja es tatsächlich wagen, sich über die archaischen Traditionen und den erheblichen gesellschaftlichen Druck in der Samburu-Gesellschaft hinwegsetzen und ihre Mädchen nicht mehr beschneiden zu lassen. Die Nachfrage von mittellosen Eltern nach Patenschaften für ihre Mädchen steigt und zeigt, dass die Gleichstellung der Mädchen und die Beendigung von Beschneidung in den Familien zunehmend eine Rolle spielt und ein kultureller Wandel beginnt. Das ist ein voller Erfolg und der Jahrzehnte lange Kampf von Rebecca Lolosoli gegen Genitalverstümmelung und für Gleichstellung fängt an Früchte zu tragen.

Wenn sich pro Jahrgang mehr als 20 Paten finden, werden auch Jungen gefördert. Die Erziehung an der Grundschule im Frauendorf vermittelt Gleichberechtigung. Die Mädchen erfahren eine zusätzliche Stärkung ihres Selbstbewusstseins, wenn sie von den Jungen als gleichberechtigt behandelt werden.
Die Jungen fangen an, ihre Schwestern zu beschützen und sprechen sich in den Familien gemeinsam mit den Mädchen gegen Genitalverstümmelung aus.
Rebecca Lolosoli betont, dass ein nachhaltiger kultureller Wandel nur möglich ist, wenn die Jungen ebenfalls durch Patenschaften gefördert werden. Als junge Männer werden sie keine Frauen heiraten wollen, die genitalverstümmelt wurden; sie wollen gesunde Frauen heiraten. Als zukünftige Väter von Mädchen werden sie nicht zulassen, dass ihre Töchter beschnitten werden. Damit wäre der Teufelskreislauf dieses schädlichen traditionellen Rituals endgültig durchbrochen.

Wenn Sie den Kinder von Umoja die Chance auf Bildung geben und die Mädchen vor unendlichem Leid schützen möchten, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf, damit wir Ihnen detaillierte Unterlagen und ein Teilnahmeformular zusenden können.

Ansprechpartnerinnen:
KontaktIseIse Stockums, Fon siehe Seite Kontakt

KontaktCorinnaCorinna Wiechern

Anmeldeschluss für die Einschulungen im Januar 2020 ist der 30.11.2019.

Bitte unterstützen Sie uns durch Übernahme einer Patenschaft. Die I-Dötzchen in Umoja warten voller Zuversicht und Hoffnung auf Ihre Hilfe und Ihren Schutz!


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