Eine Schule für Umoja

Einer von Rebecca Lolosolis Träumen geht in Erfüllung!

Hier gibt es den Artikel als pdf: Umoja Grundschule

Mächtige Unterstützung durch die Josef Mühlbauer-Stiftung.

Am 22. November 2005 gründete Firmenchef Josef Mühlbauer die gleichnamige Stiftung in Roding in Bayern. Ziel der Stiftung ist es, „überall dort zu helfen, wo Hilfe auch dringend benötigt wird“, so Josef Mühlbauer. Besonders inspiriert wird der Unternehmer dabei von seinen zahlreichen Reisen nach Afrika. Das Leid und die Armut vieler Menschen bewegen ihn so sehr, „dass man hier einfach helfen muss“.
2011 wurde Stiftungsgründer Josef Mühlbauer auf Rebecca Lolosoli und ihr Frauendorf Umoja aufmerksam. Die Leistung von Lolosoli und all den anderen Frauen beeindruckte ihn dermaßen, dass er beschloss, diese im Rahmen der Stiftung zu unterstützen. Nach einigen Gesprächen kam Rebecca Lolosoli im Juni 2012 persönlich nach Roding, um im Rahmen des 8. Mühlbauer Spendenlaufs einen Scheck der Josef Mühlbauer Stiftung über 50.000 Euro entgegenzunehmen. Mit diesem Geld unterstützt die Stiftung des bayerischen Unternehmers den Bau einer eigenen Grundschule im Frauendorf Umoja.
Nachdem einiges an Vorarbeit geleistet wurde, erfolgte am 18. März 2013 der erste Spatenstich für den Bau der „Umoja Mühlbauer Akademie“.

Am 6. Mai 2014 wurde die Schule eröffnet. Das Schuljahr gliedert sich in 3 Abschnitte, die Term genannt werden. Nach dem 2. Term begannen am 1. August 2014 die Sommerferien und das wurde mit einer schönen Feier für die Kinder und deren Eltern abgerundet.
Neben dem Schulbau wurden auch die Kosten für Schulbänke, Bücher und die Gehälter der Lehrer getragen.
Wegen dieser außergewöhnlichen Unterstützung durch die Josef Mühlbauer Stiftung konnte der Traum von einer eigenen Schule in Umoja schon zum Teil realisiert werden.
Mehr Informationen finden Sie unter: www.muehlbauer.com oder foundation.muehlbauer.de

Umoja Muehlbauer Academy
Vor dem Bau der Schule mussten die Kinder zu verschiedenen, weiter entfernten Schulen gehen und das bedeutete lange und gefährliche Schulwege. Jetzt können die Kinder aus Umoja und den umliegenden Dörfern die Schule viel besser erreichen und die Gefahren sind auf ein Minimum reduziert
Das Schulgebäude besteht derzeit aus 3 Klassenräumen und einem Büroraum und bietet somit genug Platz für die ersten drei Schuljahre.
Jede Klasse kann bis zu maximal 40 Schüler aufnehmen.
Derzeit sind es nur 20 Kinder, aber mit dem Beginn des neuen Schuljahres im Januar 2015 werden sich die Klassen füllen.

Jetzt besteht die große Herausforderung darin, jedes Jahr mindestens ein weiteres Klassenzimmer anzubauen, welches die Schüler aufnimmt, die in die nächst höhere Klasse versetzt werden.
Es werden 5 weitere Klassenräume, eine Küche mit Speisesaal und eine Bibliothek benötigt, damit die Schule voll funktionsfähig ist.
Die Kosten für den Bau eines weiteren Klassenzimmers, Schulbänken und Büchern/Lehrmaterial belaufen sich auf ca. 11.000 Euro pro Jahr für die nächsten 5 Jahre, bis alle 8 Klassenzimmer zur Verfügung stehen.

Reputation der Umoja Muehlbauer Academy
Staatliche Grundschulen in den weiter abgelegenen ländlichen Regionen in Kenia haben eine schlechte bis mittelmäßige Reputation und dem zufolge haben die Schüler nur begrenzte Chancen, auf eine weiterführende, höhere Schulbildung.
Deshalb hat die Umoja Uaso Frauengruppe entschieden, die Grundschule in Umoja als Privatschule zu führen, was aber auch bedeutet, dass die Lehrer eingestellt und bezahlt werden müssen.

Folglich müssen Schulgelder in Höhe von 30 Euro pro Term erhoben werden, die sich auf 90 Euro pro Jahr für ein Kind addieren. Das ist eine große Hürde für viele Eltern und manche Kinder werden künftig einen Schulpaten benötigen.
Jetzt muss die Umoja Mühlbauer Akademie sich erst einmal eine gute Reputation erarbeiten und die Öffentlichkeit sowie die Eltern überzeugen, das die Schule eine hochqualifizierte Bildung durch professionelle Lehrer ermöglicht.
Die Ausstattung und Struktur der Schule gehört schon jetzt zu den besten im Samburu-Distrikt aber
in den nächsten 2 bis 3 Jahren muss die Schule gegenüber der Öffentlichkeit den Nachweis erbringen, dass sie eine Institution ist, die das Leben der Schüler transformiert und ihnen eine bessere Zukunft sichert.

Zurzeit sind zwei Lehrer und eine Schulleiterin angestellt, aber es ist erforderlich weitere Lehrkräfte einzustellen, denn die unterschiedlichen Fächer erfordern auch die entsprechend qualifizierten Lehrkräfte.
Die Gehaltsstruktur der Lehrkräfte ist durch die kenianische „Teachers Service Commission“ festgelegt und die jährliche Besoldung der Lehrer liegt bei etwa 1.800 Euro und für einen Schulleiter bei etwa 2.000 Euro.
Um den Samburu-Kindern eine umfassende und hochqualifizierte Bildung zu ermöglichen, müssen vier weitere Lehrkräfte eingestellt werden und der Lehrkörper besteht dann aus insgesamt 7 Lehrern.

Kinder, die nach 8 Schuljahren die Umoja Mühlbauer Akademie verlassen, sollten mit Bestnoten und den höchsten Notendurchschnitten entsprechend dem KCPE – Kenyan Certificate of Primary Education gehen und beste Chancen für eine weiterführende Bildung und ein späteres Studium haben.

Tägliche Schulmahlzeiten
Alle Kinder erhalten täglich Mahlzeiten in der Schule und dies ist ein weiterer guter Anreiz für Eltern, ihre Kinder, und hier auch speziell die Mädchen, zur Schule zu schicken.
Die Schulzeit erstreckt sich über 37 Kalenderwochen im Jahr.
Die Kosten für die Mahlzeiten belaufen sich auf
5 € pro Woche für 1 Kind und betragen somit
185 € jährlich pro Kind.
Für 2015 kalkulieren wir mit 40 Schülern pro Klasse in 4 Klassen, insgesamt also 160 Schüler.
Für 2015 belaufen sich damit die Gesamtkosten für die Schulmahlzeiten (160 x 185 €) auf 29.600 €.

Fördern und Fordern durch besondere Auszeichnungen! Für die Schüler und Lehrer gibt es einen jährlichen Wettbewerb, um am Ende eines jeden Schuljahres besondere Auszeichnungen zu erhalten. Die Auszeichnungen werden im Rahmen einer besonderen, feierlichen Zeremonie vergeben, zu der auch die Eltern und offizielle Vertreter der Schulbehörde und Öffentlichkeit eingeladen werden. Dabei steht nicht nur der Geldwert eines solchen Preises im Vordergrund, sondern viel mehr die große, öffentliche Anerkennung die Schüler und Lehrer erhalten können. Derzeit werden Preise für die 3 besten Schüler einer Klasse ausgelobt:
– Nr. 1 (Gold) Kosten etwa 25 €
– Nr. 2 (Silber) Kosten etwa 15 €
– Nr. 3 (Bronze) Kosten etwa 10 €

Für die bestehenden 4 Klassen im Jahre 2015 betragen die Kosten somit 200 € und werden auf 800 € pro Jahr ansteigen, wenn die Schule komplett ausgebaut ist. Es sind weitere Preise geplant, z.B. für den insgesamt besten Schüler, den saubersten Schüler oder den diszipliniertesten Schüler. Die jährlichen Kosten dafür werden etwa 100 € betragen. In Zukunft sollen auch die Lehrer eine Auszeichnung erhalten, z.B. für den Lehrer der insgesamt besten Klasse, den besten Fachlehrer oder den besten Klassenlehrer. Die Preise dafür werden individuell ausgesucht. Die jährlichen Gesamtkosten für diese Preise werden bei etwa 200 € liegen.

Rebeccas Vision, wie die Schule geführt werden soll.
Rebeccas größte Sorge ist, die schlechten traditionellen Gewohnheiten auszumerzen, aber die guten traditionellen Lebensweisen und die ethnische Identität der Samburu so gut wie möglich zu erhalten. Deshalb sollen die Jungen gleich vom Kindesalter an und in der Schule lernen, dass Mädchen und Frauen gleiche Rechte haben und mit Respekt zu behandeln sind. Dadurch sollen die schlechten archaischen Traditionen dauerhaft beendet werden. Das ist auch der Grund, warum derzeit zwei junge Samburu-Frauen ein Stipendium zur Ausbildung als Lehrerin erhalten, um später an der Umoja Mühlbauer Akademie unterrichten zu können. Sie sind vertraut mit der traditionellen Lebensweise und können dazu beitragen, die guten Traditionen zu pflegen und sind in der Lage, die Maa-Sprache der Samburu ebenfalls zu erhalten. Wie viele andere ethnische Gruppen in Afrika ist die Samburu-Gesellschaft zerrissen zwischen den alten Traditionen und der modernen Lebensweise des 21. Jahrhundert. Es ist eine sehr große Herausforderung, weiter nach den alten Traditionen in Harmonie mit der Natur und Umwelt zu leben, so wie sie es seit hunderten von Jahren getan haben, und gleichzeitig die neuen politischen, gesellschaftlichen, ökonomischen und technischen Gegebenheiten zu meistern; ebenso wie den Einfluss des Tourismus in der Region und die negativen Auswirkungen des Klimawandels. Doch Rebecca ist absolut zuversichtlich, dass dies alles machbar ist. Und sie selbst ist dafür ein leuchtendes Beispiel!

Ausblick
Es wird mit Sicherheit noch mehrere Jahre dauern, bis die Schule in Umoja sich selbst trägt.
Aus diesem Grund muss die wirtschaftliche Situation der Umoja Uaso Frauengruppe gestärkt oder andere Einnahmequellen gefunden werden.
Es gibt also noch eine Menge zu tun!
In der Zwischenzeit wird die Umoja Uaso Frauengruppe weiterhin auf Spenden angewiesen sein, um den laufenden Schulbetrieb der Umoja Mühlbauer Akademie aufrecht erhalten zu können.
Quellen: Josef Mühlbauer Stiftung, Rebecca Lolosoli, Tom Lolosoli

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Bitte helfen Sie uns, die dorfeigene Schule in Umoja zu unterstützen, denn der Zugang zu Bildung ist ein entscheidender Faktor für eine bessere Zukunft der Samburu-Kinder.


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